Demokratie – im westlichen Sinn verstanden – ist anspruchsvoll. Kann „das Volk“ souverän mit Demagogen umgehen, mit Klüngeln oder mit komplizierten Verfahren der Meinungsbildung? Solche Hürden scheinen unvermeidlich – ein uraltes Problem der politischen Philosophie, seit Platon und Aristoteles, und auch eines der Ethik: Setzen ein Sollen, auch ein Dürfen, doch stets ein Können voraus. Ist eine "Lösung" in Sicht?
Die Kanzlerschaft Helmut Schmidts begann mitten in einer Legislaturperiode, und sie endete auf gleiche Weise, im Rückblick eingerahmt durch die Kanzlerschaften Willy Brandts und Helmut Kohls. Schmidts drei Kabinette sahen sich mit vielfältigen Problemen der äußeren und inneren Sicherheit im Rahmen des Kalten Kriegs konfrontiert, mit wirtschafts-, energie- und sozialpolitischen Herausforderungen. Wie war es um Schmidts politische Führungskraft bestellt, der heutzutage von mancher Seite nachgetrauert wird?